Schmerz wird durch sogenannte Rezeptoren im Gewebe wahrgenommen. Der Schmerzimpuls wird über Nervenbahnen zum Rückenmark gesandt und dort umgeschaltet. Von dort aus wird der Schmerzimpuls zum Gehirn weitergeleitet. Dort werden die Schmerzimpulse weiter verarbeitet und gelangen in das Bewusstsein. Und hier wird Schmerz als Schmerz wahrgenommen
Für die Verarbeitung aller Schmerzreize, ob langsam oder schnell, ist der im Zwischenhirn liegende Thalamus die erste Anlaufstation: Als zentraler „Verteiler“ filtert er Wichtiges von Unwichtigem und leitet die Schmerzreize an verschiedene Bereiche des Gehirns weiter.
Vom Thalamus aus geht ein Signal in den somatosensorischen Cortex, den für Sinnesreize zuständigen Teil des Großhirns (Telencephalon). Hier ist jedes Körperteil repräsentiert bzw. abgebildet in Form von Nervenzellen. Je empfindlicher bzw. „fühliger“ ein Körperteil ist (z.B. die Hand) desto mehr Nervenzellen hat die Repräsentation (z.B. der Hand) in diesem Hirngebiet. Merke: In diesem Gebiet des Gehirns ist unser Körper nochmals abgebildet.
In der Mitte unseres Gehirns, liegt das Limbische System. Schreck, Angst, Trauer oder Wut haben hier ihren Ursprung und auch der Schmerz erhält hier seinen „emotionalen Stempel“.
Hier wird entschieden, wie wir den Schmerz beurteilen, verarbeiten bzw. empfinden. Er kann angstauslösend sein oder nur lästig bzw. unangenehm.
Eine weitere Instanz in unserem Gehirn lässt uns nun auf den Schmerz körperlich reagieren. Der Blutdruck kann ansteigen, unser Puls sich erhöhen, wir können in Ohnmacht fallen, wir können beginnen zu schwitzen. Wie nun unser Körper reagieren wird, wird u.a. in unserem Gehirn entschieden.
Eine weitere Instanz die den Schmerz beurteilt liegt in unserem Frontal Hirn dem sogenannten Präfrontalen Cortex.
Dieses Hirngebiet hat etwas mit unserer Kognition zu tun. Es beurteilt subjektiv kognitiv was wir von unserer Umgebung wahrnehmen und wie wir mit Emotionen und Schmerzen und jeglicher Wahrnehmung umgehen. Dies ist u.a. abhängig von unserer Prägung, Erziehung, Kultur.
Das bedeutet, der “Eine” wird nun zum Schmerzmittel greifen, der “Andere” wird meditieren. Wieder ein Anderer wird sagen, es ist nur eine Lappalie. Und ein Weiterer wird den Notarzt rufen, weil er meint nun sterben zu müssen. Auch gibt es Menschen, die den Schmerz bewußt ausblenden können. Zusammen gefasst kann man sagen, dass in diesem Hirngebiet entschieden wird, wie wir mit Schmerzen umgehen und was wir unternehmen werden bezüglich der Schmerzen und der Entstehung von Schmerz.
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