Diagnostik – Stuhluntersuchung

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Stuhluntersuchung Naturheilpraxis Peter Rauch

Die Stuhluntersuchung gibt einen direkten Einblick über eine evtl. pathogene Situation des Stuhls



Neben der Untersuchung auf okkultes Blut werden / können folgende Stuhluntersuchungen im Labor durchgeführt:

• Mikrobiologische Diagnostik:
Der Stuhl wird auf pathologische Bakterien (z. B. infektiöse Durchfallerkrankung) und Parasiten (z. B. Wurmeier, Amöben) untersucht.

• Fettausscheidung im Stuhl:
Vermehrte Fettausscheidung bei Störung der Fettverdauung (Maldigestion), z. B. bei Pankreasinsuffizienz oder einem Gallensäuremangel, der durch einen Gallengangverschluss oder eine bakterielle Überwucherung des Dünndarms bedingt ist. Auch bei gestörter Fettresorption (Malabsorption), z. B. bei Sprue/Zöliakie, entzündlichen Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn) ist die Fettausscheidung vermehrt. Zur Unterscheidung von Malabsorption und Maldigestion sind weitere Untersuchungen notwendig, z. B. D-Xylose-Test

• Chymotrypsinbestimmung: Ist dieses Pankreasenzym im Stuhl erniedrigt, deutet das auf eine exokrine Pankreasinsuffizienz (14.7.2) hin.

• Pankreatische Elastase 1: Das Verdauungsenzym wird vom Pankreas in den Darm abgegeben. Eine Erniedrigung dieses pankreasspezifischen Enzyms zeigt ebenfalls eine Pankreasinsuffizienz an, kann aber auch der Früherkennung der Mukoviszidose dienen. Wegen höherer Spezifität und Sensitivität ist die Bestimmung der Pankreaselastase 1 im Stuhl der Stuhlfettbestimmung zur Diagnose der Pankreasinsuffizienz überlegen. • Stuhlgewicht: Das Stuhlgewicht ist bei chronischer Pankreatitis häufig erhöht.

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• α1-Antitrypsin im Stuhl:
Die Menge des normalerweise nur in geringsten Mengen im Stuhl vorhandenen α1-Antitrypsin, einem Akut-Phase-Protein des Serums, wird bestimmt. Bei entzündlichen Darmerkrankungen und v. a. bei exsudativer Enteropathie (enterales Eiweißverlustsyndrom) wird aus Stuhl- und Serumproben sowie aus dem Stuhlgewicht die α1-Antitrypsin-Clearance berechnet.

• Immunologische Untersuchungen:
Erhöhte Werte von PMN-Elastase 1 oder Lysozym im Stuhl deuten auf infektiöse Gastroenteritis, Morbus Crohn bzw. Colitis ulcerosa (13.8.4) oder Darmtumoren hin. Das fäkal-sekretorische IgA kann bei Beeinträchtigungen des darmspezifischen Immunsystems erniedrigt sein; oft z. B. bei Neurodermitis (18.6), Allergien oder erhöhter Infektanfälligkeit.

• Tumor M2-PK: Im Stuhl gewonnener Tumormarker für das Darmkrebs-Screening. Die M2-Pyruvatkinase wird nur in sich teilenden Zellen gebildet. Der Tumor-M2-PK stellt im Gegensatz zu den meisten anderen Tumormarkern einen metabolischen Nachweis gesteigerter Zellteilung dar. Diese kann aber auch andere Ursachen haben, z. B. Divertikel, Entzündungen, Adenome.

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